69 Dinge, die man in Budapest tun kann
Einige meiner Lieblingsaktivitäten in der Hauptstadt Ungarns.

Die unten aufgeführten Orte bieten einen Einblick in Budapests Vergangenheit und Gegenwart.
#1 – Durch die Straßen des Burgbergs schlendern (Standort):
Der Burgberg Budapests erhebt sich elegant vom Ufer der Donau. Er beherbergt die mittelalterliche Altstadt, das Burgschloss, die Matthiaskirche und die Fischerbastei. Hier bietet sich auch die Gelegenheit, Panoramafotos von der Pest-Seite auf der anderen Flussseite zu machen. Wenn die Warteschlange nicht zu lang ist, kann man eine Pause einlegen und heiße Schokolade sowie Cremeschnitte (krémes) in der Konditorei Ruszwurm genießen. Dieser Schritt-für-Schritt-Leitfaden kann bei der Orientierung helfen.

#2 – Die Matthiaskirche und die Fischerbastei besuchen (Standort):
Von der bescheidenen mittelalterlichen Kirche, in der Habsburger Franz Joseph 1867 zum König von Ungarn gekrönt wurde, ist wenig übriggeblieben. Einige Jahrzehnte später verwandelte der Architekt Frigyes Schulek die Matthiaskirche in das überschwängliche Bauwerk im Stil der Neugotik, das wir heute sehen (ähnlich wie Viollet-le-Duc im 19. Jahrhundert Notre-Dame in Paris „modernisierte“).
Direkt daneben steht die märchenhafte Fischerbastei, eine ähnliche neogotische Neuinterpretation des Mittelalters aus dem 19. Jahrhundert. Die schneeweißen Türme harmonieren mit der Kirche und bieten atemberaubende Ausblicke über Budapest. Die bronzene, würdevoll blickende Statue zeigt den heiliggesprochenen Stephan (975–1038), den ersten König Ungarns, der das Fundament des christlichen Ungarns legte. Der Sockel des Denkmals zeigt Szenen aus seinem Leben.

#3 – In die Nationalgalerie gehen (Standort):
Die Nationalgalerie befindet sich im Burgschloss und zeigt Gemälde und Skulpturen von Ungarns führenden Künstlern. Bonus: Die Eintrittskarte ermöglicht auch den Zugang zum Panorama-Café des Museums sowie zur Kuppel oben.
Besonders sehenswert: gotische Triptychen aus dem 15. Jahrhundert; die neoklassizistischen Skulpturen von István Ferenczy, dem „ungarischen Canova“; heroische Gemälde von Gyula Benczúr; Károly Ferenczys symbolistische Werke; Arbeiten der Budapester Künstlergruppe Nyolcak, beeinflusst von Fauvismus, Kubismus und Expressionismus; der internationale Bereich, angeführt von Courbets „Ringern“; die nervöse, unruhige Freude auf Vilmos Aba-Nováks Leinwänden; die eindringlichen Skulpturen von Tibor Vilt; der wegweisende Minimalismus von Vera Molnár. Und vieles mehr (hier meine Favoriten)!

#4 – Das Museum der Bildenden Künste besuchen (Szépművészeti):
Das Museum der Bildenden Künste ist oft eine große Überraschung für Budapest-Besucher. Das riesige Gebäude am Heldenplatz beherbergt eine Sammlung von Weltklasse mit Gemälden alter Meister wie Lucas Cranach, Dürer, Raffael, Giorgione, Correggio, Tizian, Bronzino, Tintoretto, El Greco, Pieter Bruegel, Rubens, van Dyck, Frans Hals, Jan Steen, Diego Velázquez, Francisco Goya und vielen anderen (hier meine Favoriten).
Wie kam all das in unsere Gegend? Die meisten Werke gehörten einst der Familie Esterházy, einer der wohlhabendsten Familien der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, bis Fürst Miklós Esterházy sie 1871 an den Staat verkaufte, da er in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Auch die Wechselausstellungen sind hervorragend.

#5 – Das ungarische Parlament besuchen (Standort):
Viele sind überrascht von der Größe des ungarischen Parlaments. „Ein Land mit nur zehn Millionen Einwohnern – warum so ein riesiges Gebäude?“ Als das Parlament Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, war Ungarn dreimal so groß wie heute und Budapest erlebte seine goldene Zeit als Hauptstadt der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Dieses riesige neugotische Bauwerk mit dem weitläufigen Platz sollte den neu gewonnenen Stolz des Landes zur Schau stellen (diese goldene Epoche endete mit dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall der Doppelmonarchie 1918).
Die 45-minütige Führung bietet genau genug Zeit, um das prächtige Innere zu bewundern, ohne sich zu verlaufen oder zu ermüden – immerhin gibt es 691 Räume. Danach kann man den Opfern des Holocaust in Budapest am bewegenden Schuh-Denkmal am Donauufer gedenken.

#6 – Auf der Andrássy-Straße entlangspazieren (Standort):
Benannt nach Gyula Andrássy, dem einflussreichen Außenminister der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, den Kaiserin Sisi sehr mochte, verbindet diese 2,3 km lange Prachtstraße das Stadtzentrum mit dem Heldenplatz und dem Stadtwäldchen. Die Andrássy-Straße wird auch als „Champs-Élysées von Budapest“ bezeichnet, da sie vom Pariser Stadtumbau unter Haussmann inspiriert wurde und Budapests wachsende Bevölkerung und seinen neuen Status widerspiegeln sollte.
Ausgehend vom Stadtzentrum kommt man an edlen Geschäften, palastartigen Stadtvillen im Stil der Neorenaissance und der Oper vorbei. Im äußeren Abschnitt säumen elegante Villen die Straße, viele davon heute Botschaften. Beim Schlendern lohnt sich auch ein Blick in die abzweigenden Seitenstraßen – sie alle stammen aus der großen Aufbauzeit Budapests im 19. Jahrhundert.

#7 – In ein Thermalbad gehen:
Budapests Badekultur reicht zurück bis zu den Römern, die als erste das mineralhaltige Thermalwasser unter der Stadt genossen. Heute kann man mittelalterliche Hammams aus der Zeit der osmanischen Besetzung und prächtige Bäder aus der Epoche der Österreichisch-Ungarischen Monarchie besuchen. Mein Thermalbad-Guide kann helfen, das passende für Sie zu finden.

#8 – Das Nationalmuseum besuchen (Standort):
Gegründet im Jahr 1802, ist das Nationalmuseum das älteste und bekannteste des Landes und besitzt eine spektakuläre Sammlung. Das Erdgeschoss beleuchtet die Kulturen, die das Karpatenbecken einst bewohnten – Kelten, Römer, Germanen, Hunnen, Awaren, Slawen, Ungarn. Das Obergeschoss führt durch zwanzig Säle und zeichnet Ungarns Geschichte von den Stammesanfängen über die Habsburgerzeit bis zum Ende des Kommunismus 1989 nach.
Auch wenn man nicht den ganzen Tag hier verbringen möchte, lohnt sich ein kurzer Besuch – die Sammlung ist eindrucksvoll und die Wandtexte sind kurz und informativ (auch kinderfreundlich). Eine Sonderausstellung im Erdgeschoss zeigt prachtvolles Porzellan aus Mitteleuropa sowie den Seuso-Schatz – vierzehn Silbergefäße aus der spätrömischen Zeit, die in Ungarn entdeckt wurden. Danach kann man sich bei einem Esterházy-Kuchen in der Konditorei Geraldine im charmanten Museumsgarten entspannen.

#9 – Genieße den Blick aus der Vogelperspektive auf Budapest von der Stephansbasilika (Ort):
Benannt nach Ungarns erstem König, dem heiliggesprochenen Stephan, ist Budapests größte Kirche eines der großartigen Beispiele der Renaissance-Revival-Architektur in Europa. Architekt Miklós Ybl ließ sich von Albertis Basilika Sant’Andrea aus dem 15. Jahrhundert (in Mantua, Italien) und von Michelangelos berühmter Kuppel des Petersdoms (Vatikan) inspirieren.
Skulpturen ungarischer Heiliger schmücken den zentralen Grundriss im Inneren – Stephan, Emerich, Gerhard, Ladislaus, Elisabeth und Margarete – und es gibt ein wunderbares Gemälde von Gyula Benczúr, das den Moment zeigt, in dem Stephan die Heilige Krone Ungarns der Jungfrau Maria anbietet. Mit dem Aufzug oder über Treppen kann man die Kuppel besuchen, mit völlig offenem Budapest-Panoramablick. Es gibt einen kleinen Eintrittspreis für die Kirche und die Kuppel.

#10 – Besuche den Heldenplatz (Ort):
Ungarns Nationaldenkmal auf dem Heldenplatz wurde errichtet, um stilvoll den tausendjährigen Geburtstag des Landes am Ende des 19. Jahrhunderts zu feiern (es ist – zum Guten oder Schlechten – weniger bombastisch als das italienische Nationaldenkmal aus derselben Zeit). Zwei halbrunde Kolonnaden umfassen bronzene Statuen von (größtenteils) aufgeklärten Persönlichkeiten, wie z. B. den ersten König Stephan ganz links, der Ungarn zu den christlichen Nationen Europas hinzufügte. Auch dabei: der Renaissance-König Matthias Corvinus, dessen Burg in Buda für ihre erstaunliche Bibliothek und für ihre italienischen Künstler, Architekten und Köche bekannt war (Renaissance-Überreste sind im Burgmuseum zu sehen).
Warum keine Statuen der großen habsburgischen Könige und Königinnen Ungarns (zum Beispiel Maria Theresia)? Das antimonarchistische und nationalistische kommunistische Regime Ungarns in den 1950er Jahren entfernte die Habsburger-Figuren, die nun geduldig in einem Statuenlager am Stadtrand von Budapest aufbewahrt werden. In der Mitte des Platzes erhebt sich eine korinthische Siegesäule, gekrönt von einem langflügeligen Erzengel Gabriel und umgeben von Reiterstatuen alter ungarischer Stammesfürsten, die im 9. Jahrhundert n. Chr. den Weg ins Karpatenbecken führten.

#11 – Spaziere durch das „Synagogendreieck“ im jüdischen Viertel von Budapest (Ort):
Vor Ungarns Bündnis mit Nazi-Deutschland und der Teilnahme am Holocaust war das Land Heimat einer blühenden Gemeinschaft von fast einer Million jüdischer Menschen. Budapest selbst war nach Warschau die zweitgrößte jüdische Stadt Europas, mit fast einem Viertel der Bevölkerung jüdischer Herkunft. Juden bildeten das Rückgrat des Budapester Bürgertums und trugen bedeutend zur Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft der Stadt bei (trotz der schrecklichen Ereignisse 1944–1945 ist Budapest heute die größte aschkenasische Stadt Kontinentaleuropas – mit bemerkenswerten kulturellen und politischen Auswirkungen).
Im alten jüdischen Viertel der Stadt kann man drei prachtvolle, nahe beieinanderliegende Synagogen besuchen – Dohány, Rumbach, Kazinczy – darunter Europas größte in der Dohány-Straße, ein gutes Beispiel für die Suche nach einer jüdischen Nationalarchitektur, mit der sich viele europäische Architekten Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigten.

#12 – Ehre Budapests Holocaust-Gedenkstätten (Ort):
Wie oben erwähnt, trugen jüdische Menschen immens dazu bei, dass Budapest sich zu einer rasch entwickelnden Metropole entwickelte. Bis zum Ersten Weltkrieg ließ die ungarische politische Führung keinen politischen Antisemitismus zu und zerschlug alle antisemitischen Bewegungen (anders als im benachbarten Wien). Nicht so in der Folgezeit: Fast alle Juden vom ungarischen Land wurden 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Budapest kam besser davon, doch Mitglieder der Pfeilkreuzlerbewegung töteten Tausende. Hier befinden sich die wichtigsten Denkmäler.

#13 – Spaziere durch den Stadtpark (Ort):
Budapests Stadtpark hat sich in den letzten Jahren neu erfunden. Die auffällige Architektur des Parks umfasst das Ethnographische Museum, das Haus der Musik, das Millenniumshaus, das Schloss Vajdahunyad und die Széchenyi-Thermen. Für Familien mit kleinen Kindern: Man sagt, der beste Spielplatz der Stadt befinde sich ebenfalls hier. Man kann den Stadtpark vom Zentrum zu Fuß über die Andrássy-Allee erreichen und mit der museumswürdigen M1 Millennium-U-Bahn zurückfahren (siehe unten).

#14 – Besuche das Museum für Ethnographie (Ort):
Das Museum für Ethnographie – jenes parabelförmige Gebäude im Stadtpark mit spektakulärem Dachgarten – zeigt eine erstaunliche Dauerausstellung mit Zehntausenden Volksobjekten aus Ungarn und der ganzen Welt.
Die Ausstellung lädt Besucher ein, in die Rolle von Ethnographen zu schlüpfen und faszinierende Fragen zu bedenken: Wie entscheidet man, ob ein Objekt museumswürdig ist? Was tun mit modernen Massenprodukten, zum Beispiel Plastikkörben, die in das Volksleben eingedrungen sind? Oder das Gegenteil: Wenn das moderne Leben auf Volkskunst zurückgreift, wie bei Franz Liszts Kompositionen oder zeitgenössischer Mode? Bonus: die Keramiksammlung im Flur und das übergroße Papiermodell von Budapest aus dem Jahr 1900 am Eingang.

#15 – Gehe ins Haus der Musik (Ort):
Budapests neuestes Museum erforscht die Entwicklung der Musik von ihren stammesgeschichtlichen Ursprüngen bis heute. Die hochmodernen Ausstellungshallen bieten viele Hörproben und führen zu Exkursen über Ungarns große Komponisten wie Franz Liszt, Béla Bartók und Zoltán Kodály. Es gibt auch eine „Klangkuppel“ und einen Ort, an dem man sich im Komponieren versuchen kann.
Oben befindet sich eine Musikbibliothek mit vielen Pop-, Rock-, Jazz-, Blues- und Volksmusikplatten sowie Zeitschriften. Das Haus der Musik, mit exzellentem Konzertprogramm, befindet sich in einem beeindruckenden Gebäude des japanischen Architekten Sou Fujimoto.

#16 – Fahre mit der ältesten U-Bahn Europas (Ort):
Budapests M1-Linie wurde pünktlich zur Eröffnung der ungarischen Millenniumausstellung 1896 fertiggestellt – ein Großereignis im Stadtpark, vergleichbar mit einer Weltausstellung. Die Stationen liegen praktisch direkt unter der Oberfläche und die Waggons sind nach heutigem Maßstab niedlich klein – deshalb nennen die Einheimischen sie „kisföldalatti“, also „kleine Untergrundbahn“. Die Bahn fährt unter der Andrássy-Allee; ich empfehle, für ein paar Stationen einzusteigen (Tickets gibt es an Automaten oder über die App BudapestGO). Nur auf den Kopf aufpassen.

#17 – Mache eine Flussfahrt auf der Donau (Ort):
Es ist eine der besten Möglichkeiten, Budapests Schönheit voll zu genießen. Bei einer einstündigen Flussfahrt erscheinen Kettenbrücke, Burgpalast, das ungarische Parlament und die Margareteninsel zum Greifen nah. Es gibt viele Anbieter zur Auswahl; meiner Erfahrung nach bietet Legenda eine komfortable Fahrt (mit Audioguides in 30 Sprachen).

#18 – Besuche ein klassisches Konzert oder ein Jazzkonzert:
Jedes Jahr kommen viele Touristen gezielt wegen der reichen klassischen Musikszene nach Budapest – die alles andere als steif oder altmodisch ist. Man kann sich die Programme der Liszt-Akademie und der Müpa Budapest ansehen. Iván Fischers Budapester Festivalorchester ist eine weitere Option. Das Budapest Music Center bietet fast jeden Abend ausgezeichnete Jazzkonzerte (auch das Jedermann Café). Das Haus der Musik wurde bereits erwähnt. Für experimentelle zeitgenössische Kunst: ab ins Trafó.

#19 – Steige hinauf zur Freiheitsstatue (Ort):
Budapest ist eine der wenigen Hauptstädte der Welt mit einem Panorama-Wanderweg direkt im Stadtzentrum! Die Belohnung für zwanzig Minuten Cardio-Training auf den dramatisch aufragenden Gellértberg ist ein atemberaubender 360-Grad-Ausblick.
Oben steht die Freiheitsstatue (1947), die den sowjetischen Truppen gewidmet ist, die Budapest von den Nazis befreiten. Der Torso daneben ist das, was von der Festung übrig blieb, von der aus habsburgische Truppen ihre widerspenstigen ungarischen Untertanen nach der Revolution von 1848 überwachten. Ich empfehle den ruhigeren Weg gegenüber den Gellért-Bädern. (Ich kenne Leute, die eine gekühlte Flasche Tokaj mitnehmen – verständlich.)

#20 – Besuche das Robert Capa Fotografiezentrum (Ort):
Das Capa-Zentrum beherbergt die erste Dauerausstellung von Fotografien von Endre Friedmann (1913–1954), besser bekannt als Robert Capa, dem berühmten Fotojournalisten und Kriegsfotografen, der in Budapest aufwuchs. Gezeigt werden rotierend 140 Werke, darunter seine berühmten Bilder aus dem Spanischen Bürgerkrieg und vom D-Day.
Neben Capa und Moholy-Nagy ist André Kertész (1894–1985) der bekannteste in Ungarn geborene Fotograf, und ein weiteres Highlight des Museums ist die wechselnde Auswahl seiner Werke im oberen Stockwerk. Ebenfalls hier: hervorragende Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstler, das Jugendstil-Treppenhaus mit herrlichen Buntglasfenstern von József Rippl-Rónai und das fröhliche Café im Erdgeschoss!

#21 – Gehe in ein kleineres Museum wie die Ráth György-Villa:
Es gibt ausgezeichnete kleinere Museen in Budapest; zum Beispiel enthält die Ráth György-Villa wunderbare Jugendstilobjekte und fungiert als eine Art Ersatzmuseum, während das Museum für Angewandte Kunst renoviert wird. Das Zwack-Unicum-Museum ist dem ikonischen ungarischen Kräuterlikör gewidmet, und ja, der Besuch beinhaltet eine Kostprobe. Sind es Briefmarken, die dich begeistern? Kein Problem.

#22 – Übernachte in einer Panorama-Ein-Zimmer-Wohnung im Herzen von Budapest:
Die Wohnung im fünften Stock liegt im Herzen der Stadt, nur wenige Schritte vom lebhaften jüdischen Viertel entfernt, mit einem Balkon, der auf die größte Synagoge Europas in der Dohány-Straße blickt. Ich akzeptiere nur Anzeigen von bewährten Quellen, und diese Airbnb-Unterkunft gehört dazu.

#23 – Erkunde die Große Markthalle (Lage):
Angesichts der schnell wachsenden Bevölkerung eröffnete Budapest im Jahr 1897 fünf überdachte Märkte, um die früheren provisorischen Freiluftmärkte zu ersetzen. Der Hauptmarkt war diese riesige Halle mit Stahlrahmen, strategisch in der Nähe der Donau gelegen, über die viele Waren transportiert wurden. Auch heute noch strömen Einheimische und Touristen hierher für saisonale Früchte, frisches und eingelegtes Gemüse, gemahlenes Paprikapulver sowie ungarische Salami und Szalonna.
Diese Obst- und Fleischverkäufer befinden sich meist im Erdgeschoss und im Untergeschoss. Die obere Etage ist touristischer, mit Verkäufern von Krimskrams und Souvenirs sowie Imbissständen, die traditionelle Speisen wie Lángos, Gulasch und Palacsinta servieren.

#24 – Probiere eine Schüssel Gulasch:
Ungarns berühmtestes Gericht, der Gulasch, ist eine rot gefärbte Rindfleischsuppe, die mit Gemüse geschichtet ist und den süß-scharfen Geschmack von frischem Paprika verleiht. Das Gericht ist nach den Viehhirten im Osten Ungarns – den Gulyás – benannt, die diese herzhafte Suppe in großen Gusseisentöpfen zubereiteten. Nur wenige Menschen kochen es heute noch über offenem Feuer, aber der Gulasch ist immer noch ein beliebtes Grundnahrungsmittel in Haushalten der ehemaligen Habsburger-Gebiete. In Restaurants kostet eine Schüssel meist zwischen 6 und 10 Euro (hier einige meiner Favoriten).

#25 – Probiere Lángos:
Für viele Menschen in Ungarn ist ein Besuch der Markthalle zugleich ein Besuch beim Lángos-Verkäufer. Die Einkaufstaschen können zur Seite gestellt werden, während man am Stehtisch ein handtellergroßes, frittiertes Fladenbrot verschlingt. Ursprünglich war Lángos ein Nebenprodukt des Brotbackens im Familienhaushalt; um die Jahrhundertwende jedoch ersetzte das Frittieren das Backen und ein urbanes Streetfood war geboren. Im besten Fall weicht die knusprige, goldene Kruste einem weichen, teigigen und dampfenden Inneren. Sauerrahm und Käse sind Standardbeläge, aber es gibt auch Optionen wie gekochtes Kraut, Würste und rote Zwiebeln. Auch Nutella – bei den neuen Anbietern. Hier einige meiner Favoriten.

#26 – Iss dich mit meiner Foodapest-Karte durch die Stadt:
Die Grafikdesignerin Barbara Beke und ich haben essentielle Speisen und Getränke zusammengestellt, auf die sich die Budapester im Alltag verlassen. Hinweis: Es handelt sich nicht um eine streng traditionelle ungarische Liste; vielmehr ist es ein ehrlicher Querschnitt dessen, was viele Budapester tatsächlich essen und trinken. Du kannst diese kurze Erklärung zu den vorgestellten Artikeln lesen oder einfach die Karte ausdrucken und losziehen.

#27 – Gehe in eine Konditorei:
Ähnlich wie in Wien genießt Budapest seit der Zeit der Österreich-Ungarn-Monarchie eine lebendige Konditorkultur. Wer plaudert nicht gern bei einer üppigen Dobos- oder Esterházy-Torte und heißer Schokolade? Viele Konditoreien (Cukrászda) sind über die Stadt verstreut. Vor einem Besuch kannst du dich mit den beliebtesten lokalen Kuchen vertraut machen.

#28 – Probiere ungarischen Wein:
Im Gegensatz zum Bier war Wein schon immer ein wesentlicher Bestandteil der ungarischen Geschichte, wobei Tokaj und seine komplexen Süßweine die bekanntesten sind. Heimische Rebsorten sind Furmint, Hárslevelű (weiß) und Kékfrankos (Blaufränkisch), die man in den meisten Budapester Restaurants und Weinbars probieren kann. Mein Lieblings-Label aus Tokaj ist Disznókő, wo ich 2021 bei der Weinlese Trauben gepflückt habe (du kannst den Disznókő Aszú in diesem Innenstadtladen probieren und kaufen). Wenn du ungarischen Wein noch nicht kennst, kannst du meine Einführung lesen.
#29 – Gehe shoppen:
Budapests Einkaufsmöglichkeiten reichen von Antiquitäten, zeitgenössischer Designermode, hochwertigem Porzellan, Schallplatten, handgefertigten Schuhen, handwerklicher Schokolade, Tokaj-Weinen und vielem mehr. Sieh nach, ob die besten Geschäfte der Stadt etwas Interessantes für dich bereithalten.

#30 – Genieße die Architektur der Stadt:

Budapest bietet viel fürs Auge von Architekturliebhabern. Der konsistente Revivalstil um die Jahrhundertwende dominiert noch immer das Stadtbild, aber auch die neoklassizistischen Wohnhäuser des frühen 19. Jahrhunderts (hauptsächlich entlang der Nádor utca) und die bahnbrechenden Jugendstilbauten von Ödön Lechner sind faszinierend. Hier meine Favoriten. (Du kannst auch nachlesen, was dem Columbia-Professor und Pritzker-Juror Barry Bergdoll bei einem kürzlichen Budapest-Besuch ins Auge fiel.)
#31 – Strample mit Bubi, Budapests Stadtfahrrädern, los:

Mit dicht bebauten Straßen und flacher Oberfläche eignet sich die Pester Seite hervorragend für Entdeckungen auf zwei Rädern. Bubi (App Store; Google Play) bietet eine ausgezeichnete Abdeckung aller Innenstadtviertel, mit über 2.400 Fahrrädern und 220 Stationen. Man kann zu günstigen Preisen losfahren: eine 30-minütige Fahrt kostet etwa 4 Euro in ungarischen Forint. Leider gibt es noch keine E-Bikes. Bitte sei aufmerksam und rücksichtsvoll gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. (Weitere Tipps zur Fortbewegung in Budapest.)
#32 – Fahre mit der Kindereisenbahn und dem Libegő-Sessellift (Lage):
Seit 1948 gibt es in Budapest eine offizielle Eisenbahnstrecke, die von Kindern unter Aufsicht betrieben wird. Der kleine Zug tuckert durch dichte Wälder und schöne Natur, die gelegentlich den Blick auf panoramische Stadtlandschaften freigibt. Man kann an der Jánoshegy aussteigen und mit dem Libegő-Sessellift vom Hügel hinunterfahren – ebenfalls mit eindrucksvollen Aussichten. Die Kindereisenbahn fährt von Hűvösvölgy ab, das in einer halben Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Stadtzentrum erreichbar ist. Natürlich sind beide Aktivitäten ideal für Familien mit kleinen Kindern.

#33 – Iss im Chinatown von Budapest (Lage):
Wenig bekannt ist, dass in Budapest einige der besten chinesischen Gerichte Europas serviert werden. Mit über 30.000 Menschen gehört Budapests chinesische Gemeinde zu den größten des Kontinents, und das Chinatown (Monori Center) bietet authentische Restaurants – ob Sichuan-Küche, Meeresfrüchte, Nudelsuppen oder chinesisches Hotpot. Beispiele sind das günstige Hehe und das gehobenere Spicy Fish. Von Mai bis September findet hier jeden Abend ein Freiluft-Food-Markt statt. Budapests Chinatown ist in etwa zwanzig Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

#34 – Entdecke das Palastviertel & die Szabó-Ervin-Bibliothek (Lage):
Budapests Palastviertel, der innere Teil des 8. Bezirks, war einst das begehrteste Viertel und Spielplatz des ungarischen Adels. Wohnpaläste von Familien wie den Festetics, Esterházy und Károlyi rahmten das riesige neoklassizistische Gebäude des Nationalmuseums (1837–1847) und dessen skulpturengeschmückten Garten ein. Das kommunistische Regime vertrieb den Adel nach dem Zweiten Weltkrieg, aber einige der erstaunlichen Innenräume sind erhalten geblieben. Wie zum Beispiel der vierte Stock der Szabó-Ervin-Bibliothek – ehemals der Palast von Baron Wenckheim – den Touristen gegen eine geringe Gebühr besichtigen können.
Das Palastviertel erwacht derzeit dank lebendiger Cafés (Lumen), Studentenbars (Fecske), Craft-Bier-Bars (Mixát), Burger-Läden (Smashy), Konditoreien (Geraldine, im Museumsgarten) und Second-Hand-Läden (Typo Showroom) wieder zum Leben.

#35 – Trink etwas in einer Ruinenbar (Ort):
Budapests Ruinenbars entstanden Anfang der 2000er-Jahre, als einige kreative Einheimische ungezwungene Kneipen in den vernachlässigten Gebäuden des jüdischen Viertels eröffneten, die dem Abriss knapp entkommen waren. Günstige Getränke, eine einladende Atmosphäre und ein Sammelsurium aus Flohmarktmöbeln wurden zu ihren Markenzeichen. Obwohl Szimpla Kert, die erste Ruinenbar der Stadt, heute eine große Touristenattraktion ist, hat sie sich ihren ursprünglichen Geist bewahrt und ist einen Besuch wert. Wenn du eher tagsüber unterwegs bist: Szimpla veranstaltet jeden Sonntag von 9 bis 15 Uhr einen Bauernmarkt.

#36 – Reise in der Zeit zurück in einem Kaffeehaus:
Ähnlich wie in Wien erlebte Budapest Ende des 19. Jahrhunderts eine blühende Kaffeehauskultur. Die schnell wachsende Bevölkerung der Stadt, besonders Künstler und Journalisten, verbrachte unzählige Stunden unter den himmelhohen Decken mit Arbeit und Gesprächen – manche ließen sogar ihre Post direkt ins Kaffeehaus schicken. Die kommunistischen Verstaatlichungen der 1950er-Jahre setzten diesen prachtvollen Einrichtungen ein abruptes Ende, doch einige wurden in den letzten Jahrzehnten wiederbelebt. Heute sind sie beliebte Touristenattraktionen, aber manche sind wirklich spektakulär – mit gutem Kaffee und Kuchen.

#37 – Erlebe die moderne Seite von Budapest:
Natürlich musst du nicht extra nach Budapest reisen, um Spezialitätenkaffee, Craft Beer oder maßgeschneiderte Cocktails zu trinken, aber wenn du schon hier bist, kannst du sehen, wie die lokale Handwerkszene im Vergleich zu anderen Städten abschneidet. Budapests Spezialitätenkaffee-Kultur und neue Pizzerien sind besonders lebendig.

#38 – Besuche Újlipótváros, ein lebendiges Wohnviertel an der Donau (Ort):
Bekannt für seine einzigartige Architektur und die jüdische Mittelschicht, ist Újlipótváros eine kleine Stadt in der Stadt, die von den meisten Touristen übersehen wird. Spezialitäten-Cafés, Buchläden, Kunstgalerien und beeindruckende modernistische Gebäude aus den 1930er- und 1940er-Jahren säumen die Pozsonyi út, die Hauptader des Viertels.

#39 – Besuche den Lehel Markt (Ort):
In einem skurrilen postmodernen Gebäude befindet sich einer der geschäftigsten Märkte Budapests. Hier findet man alles von traditionellen Wurstwaren über frisches und eingelegtes Gemüse bis hin zu hausgemachten Marmeladen. Außerdem gibt es günstige Kneipen, in denen man mit Einheimischen ein Bier und einen Unicum – den lokalen Kräuterlikör – trinken kann. Im Vergleich zur Großen Markthalle kommen weniger Touristen her. Für ein authentisches Budapest-Erlebnis sollte man am besten an einem Samstagmorgen kommen.

#40 – Entdecke den Bartók Béla Boulevard (Ort):
Allgemein kann Buda nicht mit Pest mithalten, was Energie, Kultur, Handel und Gastronomie betrifft. Umso erfreulicher ist es, dass der Bartók Béla Boulevard zu einem belebten Viertel voller Cafés, Bars und Kunstgalerien geworden ist. Die Anwohner sind eine bunte Mischung: trendbewusste Millennials, Ingenieurstudenten der nahegelegenen Technischen Universität und alteingesessene Bewohner.
Ein Bad in den Gellért-Bädern, gefolgt von leckeren Morgen-Gebäckstücken bei Pékműhely, Kaffee im Kelet, Gemälden im Godot und einer hausgemachten Pogácsa in der Borpatika – das wäre mein perfekter Tag.

#41 – Geh in eine Kunstgalerie:
Nach über vier Jahrzehnten kommunistischer Zensur erwacht Budapests Kunstszene langsam wieder zum Leben. In den führenden Galerien der Stadt findet man alles – von Biedermeier-Möbeln über modernistische Gemälde der Zwischenkriegszeit bis hin zu zeitgenössischer Kunst. Die meisten Werke sind teuer, aber die Ausstellungen selbst sind kostenlos und für alle zugänglich.

#42 – Besuche den Freiheitsplatz (Ort):
Wie das nahegelegene Parlament verkörpert der Freiheitsplatz Budapests goldene Ära im späten 19. Jahrhundert, als sich eine Provinzstadt zu einer der größten Städte Europas mit entsprechenden Ambitionen wandelte. Die riesigen Revival-Gebäude, die den Platz säumen, spiegeln diesen Ehrgeiz wider.
Dieser wunderschöne Platz enthält auch eine merkwürdige Mischung an Denkmälern. Es gibt Statuen amerikanischer Präsidenten (weil hier die US-Botschaft ist); einen Obelisken für sowjetische Soldaten (weil sie Budapest und das jüdische Ghetto 1945 befreiten); und ein umstrittenes Denkmal – sowie ein Gegendenkmal – für die Opfer der deutschen Besatzung 1944.

#43 – Erkunde den Fiumei-Straße-Friedhof (Ort):
Das Père-Lachaise von Budapest – dieser weitläufige Park nahe dem Stadtzentrum verbirgt einen wunderschönen Gartenfriedhof. Jeder kann frei zwischen Kalkstein-Mausoleen und beeindruckenden Grabsteinen spazieren und dabei Ungarns bedeutende Staatsmänner (Lajos Kossuth, Lajos Batthyány, Ferenc Deák), Künstler (Mihály Munkácsy, Ödön Lechner, Tivadar Csontváry Kosztka) und andere Persönlichkeiten kennenlernen, etwa die Familie Gerbeaud hinter dem berühmten Innenstadt-Konditor. Ebenfalls hier: die Helden des kommunistischen Regimes.
Im hinteren Bereich, aber von außen zugänglich, liegt der jüdische Friedhof an der Salgótarjáni Straße mit Grabmonumenten der jüdischen Oberschicht, darunter der bekannten Industriellenfamilien Weiss von Csepel und Hatvany-Deutsch.

#44 – Wirf einen Blick auf die Ungarische Staatsoper (Ort):
Errichtet während der großen Opernhaus-Bauwelle im späten 19. Jahrhundert, ist Miklós Ybls lebendige Renaissance-Barock-(Neo-)Fassade ein Highlight der Andrássy-Straße. Fünf tief zurückgesetzte Loggien mit vergoldeten Tonnengewölben blicken zur Straße. Sansovinos Biblioteca Marciana in Venedig und Sempers Oper in Dresden könnten als Vorbilder gedient haben. Statuen berühmter Komponisten wie Palestrina, Monteverdi oder Beethoven zieren die Balustrade.
Franz Liszt, aus Stein gehauen, sitzt in der Nische neben dem Eingang. Das Innere ist noch prachtvoller, mit Marmor, Gold und Mahagoni. Höhepunkt ist die große Treppenhalle – geschaffen zum Sehen und Gesehenwerden. Es gibt täglich Führungen auf Englisch.

#45 – Erkunde den jüdischen Friedhof an der Kozma-Straße (Ort):
Ungarns größter jüdischer Friedhof liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums (etwa 40 Minuten mit der Straßenbahn Linie 28). Am bekanntesten ist das auffällige Jugendstilgrab der Familie Schmidl von 1903, entworfen von den Stararchitekten Ödön Lechner und Béla Lajta. Im Eingangsbereich befinden sich Tafeln und Gedenksteine, die aus jüdischen Gebäuden stammen, die während der kommunistischen Zeit abgerissen wurden. Links vom Eingang steht ein modernes Holocaust-Mahnmal (1949) mit zehntausenden Namen unter herzzerreißenden Überschriften.

#46 – Besuche Budapests Antiquitätenstraße (Ort):
Benannt nach dem prominenten Redakteur und Journalisten, der Königin Sisi Ungarisch beibrachte, ist die Falk Miksa Straße in der Innenstadt gesäumt von Antiquitätenläden und Kunstgalerien – mehr als 30 insgesamt (gute Anlaufstellen: Nagyházi, Darius, BÁV). Manche Läden spezialisieren sich auf Porzellan, Silber oder Glaswaren, andere verkaufen Drucke, Gemälde oder auch Textilien und Möbel. Du suchst dekorative Schwerter aus dem 18. Jahrhundert? Kein Problem. Die meisten Läden sind eher teuer, aber Kleinkram und Schnickschnack gibt es auch reichlich. Am Sonntag geschlossen!

#47 – Spaziere oder radle über die Margareteninsel (Ort):
Diese autofreie, grüne Insel mitten in der Donau ist ein echtes Paradies – kein Wunder, dass die Habsburger sie lange für sich behielten, bevor sie sie 1908 der Stadt verkauften. Man kann über die gepflegten Wiesen radeln (zum Beispiel mit einem Bubi-Stadtrad oder einem vierrädrigen Surrey-Bike), die Überreste des mittelalterlichen Klosters der Heiligen Margarete (1242–1270), Tochter von König Béla IV, besichtigen, den kleinen Zoo besuchen, Büsten ungarischer Berühmtheiten entlang der Künstlerpromenade bestaunen oder auf der Laufbahn, die die Insel umrundet, mit den Einheimischen joggen.

#48 – Spaziere durch den Várkert Bazár (Ort):
Diese restaurierten Pavillons liegen auf der Buda-Seite zwischen dem Burgberg und dem Donauufer. Früher befanden sich hier Künstlerateliers und Freiluftkonzerte – heute kommt man wegen der Panoramaausblicke, der weiten Wiesen, der ruhigen Cafés und der temporären Ausstellungen (im YBL6 Kunstraum und im Freien). Es gibt einen direkten Zugang zur Burg, sodass sich der Besuch mit #1 kombinieren lässt.

#49 – Besuche ein Michelin-Stern-Restaurant:
Auch wenn ein Michelin-Menü manchmal etwas übertrieben wirken kann, sind Budapests Michelin-Restaurants durchaus einen Besuch wert. Die meisten bieten traditionelle ungarische Küche in moderner Fine-Dining-Ausführung – mit hervorragenden lokalen Weinen.

#50 – Besuche die Pfarrkirche der Innenstadt (Ort):
Auch wenn du nicht religiös bist, empfehle ich dir einen Besuch dieser wunderbaren Kirche – ein wahres Palimpsest der Geschichte mit Elementen aus römischer, romanischer, gotischer, osmanischer, Renaissance-, Barock-, neoklassizistischer, historistischer und moderner Zeit. So etwas gibt es in Budapest kein zweites Mal. Dass die Kirche noch steht, ist ein kleines Wunder – angesichts ihrer Nähe zur Elisabethbrücke und der autogerechten Stadtplanung des 20. Jahrhunderts stand der Abriss oder die Versetzung regelmäßig zur Debatte.

#51 – Besuche das Landwirtschaftsmuseum (Ort):
Das Landwirtschaftsmuseum steht nicht auf dem Radar der meisten Budapest-Besucher, obwohl es das sollte! Ungarn war der „Brotkorb“ der Habsburgermonarchie und lieferte große Mengen an Feldfrüchten, Fleisch und Wein in die weniger begünstigten Alpenregionen. Diese Ausstellung, charmant altmodisch und sehr großartig, ist eine Hommage an den fruchtbaren Boden und das Tierleben des Landes.
Es macht Spaß, einfach die ausgestellten Objekte zu betrachten: handgemachte Bienenstöcke; Weinpressen aus dem 19. Jahrhundert; Dioramen einheimischer Arten wie dem Mangalica, dem Graurind und dem Racka-Schaf; alte Flaschen Tokaji; verzierte Pálinka-Flaschen; einfallsreiche Fischernetze; die erste Dreschmaschine des Landes (1852); Jagdtrophäen des ungarischen Königs Franz Joseph, die er in den Wäldern von Gödöllő schoss. Die Ausstellungshallen befinden sich im märchenhaften Vajdahunyad-Schloss im Stadtpark. Gegen einen kleinen Aufpreis kann man auch die Aussichtstürme besuchen.
Nach jedem Besuch möchte ich sofort aufs Land ziehen, einen Bauernhof eröffnen und Weinreben pflanzen. (Mein Enthusiasmus hält nicht lange – ich liebe Städte.)

#52 – Höre meine Audioführungen durch Budapest:
Ich habe mehrere Führungen auf VoiceMap geplant, geschrieben und aufgenommen. Die App nutzt deinen Standort, um die Audios automatisch zur richtigen Zeit und am richtigen Ort abzuspielen – du kannst dein Handy wegstecken und mit mir durch die Stadt streifen, sozusagen. Ich habe derzeit drei Budapest-Führungen: Stadtzentrum, Jüdisches Viertel, Andrássy-Allee (und eine für Wien).

#53 – Lerne etwas über die kommunistische Ära im Haus des Terrors (Ort):
Ungarn leidet noch immer unter dem Erbe des vierzigjährigen kommunistischen Regimes, das bis 1989 herrschte. Dieses Museum, in dem Gebäude, das einst Sitz der kommunistischen Geheimpolizei war, untersucht die Grausamkeiten und die schiere Absurdität dieser Zeit, insbesondere der repressivsten stalinistischen Jahre der 1950er (das System wurde nach der Revolution von 1956 milder).
#54 – Überquere die Kettenbrücke (Ort):
Um 1830 war der Wunsch, Buda und Pest zu verbinden, dringlich, da Pest sich zum Handelszentrum Ungarns entwickelte. Es gab eine provisorische Brücke, aber diese war klein und musste im Winter abgebaut werden. Die Kettenbrücke war die erste dauerhafte Verbindung zwischen den beiden Seiten; sie wurde 1849 fertiggestellt, in einer Zeit, als die antike Welt Kunst und Architektur inspirierte (Neoklassizismus), daher erinnern die steinernen Pfeiler an einen römischen Triumphbogen.
Während der Belagerung von Budapest 1945 versuchten sowohl die vorrückenden Sowjets als auch die sich zurückziehenden Deutschen, die Brücke zu sprengen (die Deutschen waren erfolgreich). Sie wurde bis 1949 wieder aufgebaut. Inzwischen autofrei und fahrradfreundlich – und ohne Maut, wie es bis 1918 der Fall war – gab es nie einen besseren Zeitpunkt, die Kettenbrücke zu überqueren!

#55 – Schau dir die preisgekrönten M4-U-Bahnstationen an:
Ein Netz aus freiliegenden Betonbalken, verspielten Lichtlösungen und ortsspezifischen Designs verleiht den Bahnsteigen der neu gebauten M4-U-Bahnlinie in Budapest ein unverkennbares Flair des 21. Jahrhunderts. Diese Linie verbindet den Keleti-Bahnhof mit dem Kelenföld-Bahnhof. Die Stationen Fővám tér und Szent Gellért tér gewannen 2014 den renommierten Architizer A+ Award.

#56 – Besuche ein ungewöhnliches McDonald’s im Nyugati-Bahnhof (Ort):
1877, nach nur zwölf Monaten Bauzeit, entstand der spektakuläre Neubau des Nyugati-Bahnhofs entlang des Großen Boulevards von Budapest. Das lichtdurchflutete Dach und die feinen Gusseisenkonstruktionen wurden vom Büro Gustave Eiffels in Paris entworfen und hergestellt. Zusätzliche Pavillons beherbergten ein Fahrkartenzentrum, Wartesäle – für das Königspaar ein luxuriöser, dessen Eingang noch sichtbar ist – ein Postamt, ein Gepäckraum und ein Restaurant.
1990 zog in dieses Gebäude ein McDonald’s ein – die zweite Filiale des Unternehmens im postkommunistischen Budapest. Das hohe, historische Interieur war eine ungewöhnliche Wahl für ein Fast-Food-Restaurant, doch das Nyugati-McDonald’s ist seitdem sehr beliebt geblieben und gilt als eine der schönsten Filialen weltweit.

#57 – Besuche den Zoo von Budapest (Ort):
In der Nähe des Stadtzentrums von Budapest liegt einer der ältesten Zoos Europas, gegründet 1866. Mit aufwendig gestalteten Gebäuden im Jugendstil für die Tiergehege ist ein Besuch auch eine architektonische Tour. Obwohl ganzjährig geöffnet, könnten manche Tiere im Winter Winterschlaf halten und sind dann nicht zu sehen. Praktisch: Das Thermalwasser des benachbarten Széchenyi-Bades heizt einen großen Teil des Zoos.

#58 – Geh Schlittschuhlaufen im Stadtpark (Ort):
Auch wenn du wie ich bist – ein untalentierter Eisläufer, ständig aus dem Gleichgewicht und sich wie ein Clown fühlend – hat ein Besuch der Eislaufbahn von Budapest seinen Reiz. Vor allem wegen der Panorama-Kulisse: Die 1870 eröffnete Bahn ist umgeben von monumentaler Architektur, vom märchenhaften Vajdahunyad-Schloss bis zum barockrevivalistischen Pavillon der Bahn selbst.
Falls du das Schlittschuhlaufen vorzeitig beendest und am Rand wartest: Das Café serviert hervorragenden Glühwein. Die Saison geht gewöhnlich von Ende November bis Februar, täglich geöffnet (im Sommer ist hier ein Bootsteich).

#59 – Besuche einen lokalen Supermarkt:
Eine gute Möglichkeit, die „wahre“ Seite einer Stadt kennenzulernen? Einen Supermarkt besuchen! Dort bekommt man einen Querschnitt durch die ungarische Bevölkerung und sieht, was sie gerne – und sich leisten können – essen und trinken. Ich empfehle dir, nicht ohne einen Túró Rudi (Schokoriegel mit Quarkfüllung), eine Tüte Nógrádi-Brezeln und eine Packung Mogyi-Erdnüsse zu gehen.

#60 – Steige hinauf zum malerischen Grab von Gül Baba (Ort):
Gül Baba, „Vater der Rosen“, war ein muslimischer Mönch, der 1541 starb, als das osmanische Reich Buda-Pest besetzte. Sein achteckiges, panoramisches Grab (Türbe) liegt versteckt an einem friedlichen Hang im Stadtzentrum. Ich empfehle, über die Mecset utca durch den Rosengarten hinaufzugehen und über die gewundene Gül Baba utca auf der anderen Seite wieder hinunter.

#61 – Gehe auf ein Konzert auf dem Schiff A38 an der Donau (Ort):
Das Schiff war einst ein ukrainischer Steintransporter auf der Donau, bevor es zu Budapests beliebtester Konzertlocation umgebaut wurde. Fast jeden Abend treten dort internationale und lokale Bands auf.

#62 – Bereite deine Budapest-Reise mit meinen Interviews vor:
Ein wenig Lektüre zur Vorbereitung kann dabei helfen, mehr aus deiner Budapest-Reise herauszuholen. Finde heraus, was andere über Budapest denken – sei es ein Pritzker-Preis-Juror, ein lokaler Star-Professor, ein Journalist der New York Times, ein Experte für Österreich-Ungarn, eine kulinarische Ethnologin oder ein großartiger Sommelier. Die vollständige Liste findest du im Abschnitt „Interviews“ weiter unten.
#63 – Mache einen Tagesausflug nach Szentendre (Ort):
Szentendre ist eine kleine, malerische Stadt etwa 45 Minuten von Budapest mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt. Szentendre ist bekannt für seine mediterrane Atmosphäre, die Geschichte serbischer Bewohner und seine lebendige Museumslandschaft. Es eignet sich wunderbar für einen entspannten, kulturreichen Tagesausflug. Mein Szentendre-Guide kann dir bei der Orientierung helfen.

#64 – Mache einen Tagesausflug nach Esztergom (Ort):
Vom Budapester Bahnhof Nyugati dauert es genau eine Stunde nach Esztergom, einer Stadt an der Donau nahe der slowakischen Grenze, dem Sitz der katholischen Kirche Ungarns. Diese kirchliche Förderung sorgt dafür, dass Esztergom kulturell weitaus beeindruckender ist als Städte vergleichbarer Größe. Die riesige neoklassizistische Basilika ist international bekannt, ebenso wie die Renaissance-Kapelle darin, die um 1500 von Erzbischof Tamás Bakócz in Auftrag gegeben wurde. In den letzten Jahren entstanden zahlreiche neue Cafés, Restaurants und Hotels, was Esztergom zu einem attraktiven Tagesziel macht. Hier sind meine Empfehlungen.

#65 – Mache einen Wochenendtrip nach Pécs (Ort):
Die Stadt von Marcel Breuer, mit hervorragenden Museen, reichen römischen und osmanischen Überresten – Pécs ist neben Budapest die kulturell reichste Stadt Ungarns, erreichbar in zwei Stunden mit Auto oder Zug. Sie ist auch eine dynamische Universitätsstadt mit wachsender Restaurantszene. Hier findest du Tipps für ein erlebnisreiches Wochenende in Pécs.

#66 – Mache einen Wochenendtrip nach Keszthely am Balaton (Ort):
In den wärmeren Monaten entspannen sich die Einheimischen gerne am Balaton, dem größten See Mitteleuropas im Westen Ungarns. Es gibt zahllose Dörfer und Ferienorte zu besuchen – mein Favorit ist Keszthely, historisch das kulturelle Zentrum des Balaton. Zwar weniger schick und etwas weiter entfernt als andere Orte, aber das reiche Erbe der Familie Festetics macht Keszthely zu einem lohnenden Wochenendziel. Mein Guide hilft dir bei der Entdeckung.

#67 – Mache einen Wochenendtrip in die Weingegend Tokaj (Ort):
„Der Wein der Könige, der König der Weine“, rief der Sonnenkönig in Versailles, als er eine Flasche Aszú aus Tokaj probierte – der ältesten benannten Weinregion der Welt, zweieinhalb Stunden mit dem Auto von Budapest entfernt. Wenn du Wein liebst und neugierig auf eine schöne, kulturell reiche (und eher arme) Region im Osten Ungarns bist, solltest du Tokaj besuchen. Mein Weinguide bringt dich auf den Geschmack, dazu gibt es konkrete Empfehlungen zu Aktivitäten, Weingütern, Restaurants und Hotels.

#68 – Mache einen Wochenendtrip nach Eger (Ort):
Eger liegt anderthalb Stunden mit dem Zug von Budapest entfernt und ist eine stattliche Stadt mit reicher Kultur. Als Sitz eines Erzbistums hat Eger eine beeindruckende Kathedrale, doch am bekanntesten ist die Burg, wo ungarische Truppen – inklusive Frauen, wie von Bertalan Székely dargestellt – 1552 die osmanischen Angreifer besiegten. Außerdem: hervorragende Weine (Stierblut!), Restaurants und ein Thermalbad. Hier meine Empfehlungen.

#69 – Bereite deine Wien-Reise vor:
Die Zwillingshauptstädte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Wien und Budapest, teilen sich noch viele Gemeinsamkeiten in Essen, Architektur und Kultur (es gibt aber auch Unterschiede, angefangen bei der Sprache). Wenn dein nächstes Ziel Wien ist – wo ich teils lebe – kannst du die Stadt mit meinen Empfehlungen erkunden.
